Zusätzliche Etage für die Krebsforschung im Neubau des NCT/UCC Dresden eingeweiht

Mit der Einweihung des dritten Obergeschosses steht künftig weiterer Raum für die onkologische Forschung im Neubau des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) zur Verfügung. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen hier an innovativen Assistenzsystemen und Bildgebungsmethoden für die Krebschirurgie. Die Basis für die Realisierung der zusätzlichen Etage legten die JPD Stiftung sowie zahlreiche Spenderinnen und Spender.

Das dritte Obergeschoss des Neubaus des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) wurde am 13. September 2022 feierlich eingeweiht und steht ab sofort für die Krebsforschung bereit. Auf einer Fläche von 980 Quadratmetern entwickeln Informatikerinnen und Informatiker hier künftig intelligente Assistenzsysteme für die Krebschirurgie. Sie sollen Chirurginnen und Chirurgen während der Operation – ähnlich wie ein Navigationssystem im Auto – dabei unterstützen, auf bestem Weg zum Tumor zu gelangen oder dem OP-Team einfache Aufgaben abnehmen. Expertinnen und Experten aus Biologie, Chemie, Ingenieurwissenschaften und Medizin arbeiten zudem daran, die Bildgebung für die Krebschirurgie mit kurzwelligem Infrarotlicht und fluoreszierenden Farbstoffen zu revolutionieren. Hierfür wird auf der Etage ein spezielles Laserlabor eingerichtet. Daneben gibt es einen Kommunikations-Bereich, in dem sich Mitarbeitende unterschiedlicher Fachrichtungen begegnen und austauschen können.

Die Basis für die Realisierung der zusätzlichen Etage legten die JPD Stiftung mit einer Spende, sowie das Engagement zahlreicher weiterer Spenderinnen und Spender. Darüber hinaus stellte das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) aus seinen Mitteln für das NCT/UCC Dresden insgesamt rund 2,5 Mio. Euro zur Verfügung, die von Bund und Freistaat Sachsen im Verhältnis 90:10 finanziert wurden. Wegen des dringenden Bedarfs an weiteren Flächen war der NCT/UCC-Neubau auf dem Gelände des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden bereits während der Bauphase um ein Geschoss erweitert worden. Bei der Eröffnung des Forschungs- und Behandlungsgebäudes im Herbst 2020 befand sich die zusätzliche Etage noch im Rohbau.

Die nun fertiggestellte Etage ist dem inzwischen verstorbenen Unternehmer und Ehrensenator der TU Dresden – Heinz-Jürgen Preiss-Daimler – gewidmet. Ein Zitat aus seinem Munde ziert die nördliche Fensterfront: „Mir ist es ein Bedürfnis, etwas zurückzugeben, an die Menschen, die meinen Weg begleitet haben und jeden Tag Patienten mit verschiedenen Schicksalen helfen.“

Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Dresdner Uniklinikums: „Wir sind Heinz-Jürgen Preiss-Daimler mehr als dankbar für sein Engagement. Sein Mäzenatentum und seine Vision einer Heilbarkeit von Krebs sind beispielhaft.“

Prof. Esther Troost, Dekanin der Medizinischen Fakultät der TU Dresden: „Herr Preiss-Daimler zählt zu den größten Unterstützern der Hochschulmedizin Dresden. Auch durch die Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Form von Stipendien stellte er vielfach wichtige Weichen für die Zukunft der Medizin.“

Prof. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ: „Ein wesentliches Ziel des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen ist es, Innovationen schnell zu den Patientinnen und Patienten zu bringen. Das zeigt sich exemplarisch in der Konzeption des NCT/UCC-Neubaus: Methoden, die im dritten Obergeschoss entwickelt werden, können im Experimental-OP und in der Bildgebungsplattform im Erdgeschoss erprobt und nach erfolgreicher Testung in die Klinik übertragen werden.“

Prof. Sebastian M. Schmidt, Wissenschaftlicher Direktor des HZDR: „Dresden ist mit dem Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen europaweit einer von wenigen universitären Standorten, an denen Forschung und Patientenbehandlung unter einem Dach gebündelt sind. Das dritte Obergeschoss schafft dafür wichtige zusätzliche Flächen. Das wird langfristig den schnellen Transfer der Erkenntnisse unserer angewandten Grundlagenforschung zu den Patientinnen und Patienten weiter verbessern.“

Dr. Andreas Sperl, Vorsitzender des Stiftungsvorstandes der Stiftung Hochschulmedizin Dresden: „Wir fühlen uns dem Ehepaar Preiss-Daimler in Dankbarkeit für ihr langjähriges Engagement sehr verbunden. Sie haben über viele Jahre die Stiftung Hochschulmedizin unterstützt und ermöglichten auch die Anschaffung medizinischer Geräte, beispielsweise eines Lasermikroskops für die schonende Diagnostik bei Verdacht auf Hautkrebs.“

NCT/UCC-Neubau
Der NCT/UCC-Neubau vereint auf vier Etagen und über 3.000 Quadratmetern Nutzfläche Forschende, Ärztinnen und Ärzte sowie Patientinnen und Patienten unter einem Dach. Mit einer einzigartigen Forschungsplattform mit Experimental-OP, modernsten Bildgebungs- und Strahlentherapie-Einheiten sowie molekularen, zellbiologischen und Laser-Laboren bietet der Neubau optimale Voraussetzungen für klinisch-orientierte Krebsforschung auf internationalem Spitzenniveau. Eine fächerübergreifende Tagesklinik schafft zusätzliche Behandlungsplätze. Für die Errichtung des Gebäudes stellte der Freistaat Sachsen 22 Millionen Euro bereit, weitere gut drei Millionen Euro kamen aus dem Bundeshaushalt sowie aus privaten Spenden.

JPD Stiftung
Die JPD Stiftung fördert und unterstützt neben der forschenden und praktizierenden Medizin Bildungsprojekte für diverse Altersklassen. Die Stiftung wurde im Jahr 2013 gegründet.

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Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC)
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